Sylvia Steiner Weltmeister

Ulrichshögler Schützin gewann mit ihrem Teampartner Gold im LP-Mixed Bewerb

Die Sensation machten Sylvia Steiner und Richard Zechmeister bei der Weltmeisterschaft in Kairo im Luftpistolen-Mixed-Teambewerb perfekt. Die beiden erreichten in der Qualifikation der olympischen Disziplin ein unglaubliches Resultat, nämlich die Bestmarke von 582 Ringen, die durch weltklassige 294 Ringe von Zechmeister und hervorragenden 288 Ringen von Steiner zustande kam. Lediglich ein Team, nämlich Korea 1, wurde in der Rangliste vorangeführt, da es zwar gleich viele Ringe, jedoch neun Innenringzehner mehr aufzuweisen hatte. Dies bedeutete für Team Österreich die Qualifikation für das Match um Gold gegen Korea 1. Insgesamt 57 Teams waren in dieser Qualifikation am Start.

Im Match um Gold startete Zechmeister hervorragend, Steiner hatte zu kämpfen. So verloren sie die ersten beiden Wertungsschüsse. Dies jedoch äußerst knapp. Runde drei ging an das österreichische Duo In Runde vier schlossen sie zum 4:4 auf und gewannen auch die folgenden zwei Duelle. Lautstark unterstützt vom österreichischen und auch vom deutschen Team, hielten Steiner und Zechmeister die etwas ratlos scheinenden koreanischen Kontrahenten auf Distanz, bis sie das Match mit einem souveränen Endstand von 16:6 beendeten.

Sylvia Steiner und Richard Zechmeister sind Weltmeister im olympischen Bewerb Luftpistole Mixed Team! Gold für Österreich!

 

„Ein höherer Puls geht kaum!“, lacht Sylvia Steiner nach dem Finale. „Die Nervosität habe ich eigentlich nicht in den Griff bekommen – ich habe einfach gehofft, dass er drinnen ist. Einfach genial!“

 

Richard Zechmeister: „Ich kann es noch nicht ganz glauben. Ich war schon sehr zufrieden, dass wir in das Finale gekommen sind. Dass wir das dann gewinnen und auch noch mit so einem Abstand … Mir fehlen die Worte.“

 

Sylvia Steiner ging bei dieser Weltmeisterschaft in vier verschiedenen Disziplinen an den Start. Am Samstag, 15.10.22 begann für sie die Weltmeisterschaft mit der Luftpistole im Einzelbewerb. Als Weltranglisten-Achte ging Sylvia Steiner in diese Weltmeisterschaftskonkurrenz. Sie hatte in dieser Saison bereits zwei Weltcup-Finalplatzierungen sowie die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Hamar zu verzeichnen.

In Kairo verpasste sie um lediglich 2 Ringe den Einzug ins Finale der besten 8 Schützinnen. Mit einem tollen Resultat von gesamt 578 Ringen – ihr Rekordergebnis liegt bei 580 – kam die Soldatin mit Rang elf einer Finalplatzierung zum Greifen nahe. Den Grunddurchgang führte Ranxin Jiang (CHN) mit 591 Ringen an.

Am Montag war der nächste Wettkampf dann in der Disziplin Luftpistolen-Mixed-Team. Gemeinsam mit ihrem Teampartner Richard Zechmeister wurde sie hier Weltmeister (siehe oben).

Bereits einen Tag später ging sie im 50m-Pistolenbewerb (Freie Pistole) der Frauen an den Start. Auf der Erfolgswelle reitend gewann Sylvia Steiner ihre zweite Medaille. Die Salzburgerin schoss alle sechs Zehn-Schuss-Serien auf gleichmäßig hohem Niveau und gewann mit hervorragenden 543 Ringen die Silbermedaille hinter der chinesischen Schützin Ranxin Jiang (550 Ringe). Nach dem Wettkampf meinte sie: „Wie es aussieht, läuft es gerade. Die Umstellung von der 10m- auf die 50m-Distanz ist mir heute gut gelungen.“

Wiederum einen Tag später musste sie erneut einen Umstieg in der Art des Schießens bewältigen. Die größten Umstellungen dabei sind beim Abzugsgewicht und bei der Anschlagsart. Die 50m-Pistole ist ein sogenannter „statischer“ Bewerb mit einem Abzugsgewicht von ca. 100 Gramm. Die 25m-Standardpistole wiederum ist ein „dynamischer Bewerb“ und das Abzugsgewicht liegt bei mindestens 1.000 Gramm. In dieser Disziplin müssen 60 Schuss in drei aufeinander folgenden Durchgängen von je 20 Schuss bewältigt werden. Jeder Durchgang besteht aus 4 Serien à 5 Schuss. Als erstes werden 4 × 5 Schuss in jeweils 150 Sekunden geschossen. Danach 4 × 5 Schuss in jeweils 20 Sekunden und zuletzt noch 4 × 5 Schuss in jeweils 10 Sekunden.

In dieser Disziplin gingen 33 Schützinnen an den Start. Mit tollen 559 Ringen belegte Sylvia Steiner mit dem 11. Rang eine weitere Topplatzierung.

Am gleichen Tag musste sie mit der Standartpistole im Mixed-Team Bewerb, gemeinsam mit Richard Zechmeister, erneut an den Start. In der ersten Qualifikation waren je Schütze/in 30 Schuss zu absolvieren. Mit 288 Ringen von Sylvia Steiner und 276 von Richard Zechmeister kamen die beiden auf 564 Ringe. Das bedeutete den sechsten Zwischenrang und damit qualifizierten sie sich  für die zweite Runde. Das höchste Ergebnis dieser Qualifikation kam vom Deutschen Team, dass 571 Ringe erreichte.

Bei 20 Schuss in Runde zwei erreichte Steiner das Topergebnis von 190 Ringen und Zechmeister ergänzte um 173, was das Duo mit gesamt 363 Ringen auf den finalen siebten Platz dieses Bewerbs brachte. Abermals waren die Deutschen mit Doreen Vennekamp und Christian Reitz mit diesmal 377 Ringen nicht zu schlagen. Im Match um Gold besiegten sie das dann das Team von Korea 2.

Ihren letzten Start bei dieser Weltmeisterschaft hatte sie am Freitag und Samstag mit der Sportpistole 25m. Der Bewerb ist auf zwei Tage aufgeteilt. Als Weltranglisten-Siebte in diesem Bewerb stand sie in dieser Saison bereits dreimal in einem Weltcupfinale – davon einmal mit Bronze gekrönt. Die Finalqualifikation war daher das erklärte Ziel von ihr bei diesem WM-Start.

Im ersten Halbprogramm am Freitag, der Präzision, kam die Soldatin auf ein Ergebnis von 289 Ringen, wobei sie nach der ersten Serie mit herausragenden 99 Ringen noch in Führung lag und sich auch nach der zweiten mit 97 noch im Finalfeld befand. Mit 93 Ringen in der dritten Serie kam sie auf insgesamt 289 Ringe. Das bedeutete dann den 16 Platz. Auf die Top-acht fehlten ihr nur drei Ringe. Das beste Ergebnis dieses Durchgangs kam von Rhythm Sangwan (IND) mit 295 Ringen. Am Samstag stand für die 89 Schützinnen der Schnellfeuerdurchgang auf dem Programm. Steiner startete mit 94 Ringen zögerlich, schoss aber in der zweiten Serie mit 100 von 100 möglichen Ringen das Maximum und schob sich damit im Ranking wieder um einige Plätze nach vorne. Mit 96 Ringen in Serie drei kam die 40-Jährige auf 290 Ringe, was ein Gesamtresultat von 579 Ringen bedeutete. Insgesamt erreichte Steiner damit den 25. Platz. Eine Finalqualifikation war ab 583 Ringen möglich, was die hohe Leistungsdichte in dieser Konkurrenz verdeutlicht.

 

Für Sylvia Steiner war dies der letzte Einsatz bei dieser Weltmeisterschaft. Von dieser kam sie reich beschmückt, mit einer Goldmedaille für den Sieg im Luftpistole Mixed Team und einer Silbermedaille für ihren zweiten Platz im Bewerb 50m-Pistole nach Hause. Außerdem erreichte sie zwei elfte Plätze mit der Luftpistole und der 25m-Standardpistole sowie einem siebten Platz im Standardpistole Mixed Team.

 

Die Schützengesellschaft Ulrichshögl freut sich mit ihrer Mannschaftkollegin für ihre tollen Erfolge und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zur Olympiade in Paris 2024.

 

Bericht von Mag. Tina Neururer (ÖSB) und Andreas Steuer

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